Grundsätzliches Schulkonzept

Die von Rudolf Steiner begründete Anthroposophie ist Grundlage unserer Schule. Sie tritt jedoch im Unterrichtsgeschehen nicht als Inhalt auf. Sie lebt vielmehr im „WIE“ –  in menschgemäßer Methodik und Didaktik des Unterrichtes. Es sollen wichtige Schlüsselqualifikationen wie Erkenntnisfreude, Aufgeschlossenheit, Toleranz, Teamfähigkeit, Eigenständigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Handlungsbereitschaft veranlagt werden. Unsere Schule soll zu selbständigem Lernen hinführen und Kinder zu selbstverantwortlichen, reifen Menschen heranwachsen lassen.

siehe auch: Gemeinsames Leitbild der deutschen Waldorfschulen.pdf

Gesamtschulunterricht, keine Notenzeugnisse

Seit 1998 werden die Jahrgänge bei uns zweizügig geführt, die Klassengröße ist auf maximal 24 Schüler begrenzt. Die Schüler und Schülerinnen  durchlaufen ohne Sitzenbleiben gemeinsam zwölf Schuljahre. Das ist unabhängig vom jeweiligen Abschluss. Die unterschiedlichen körperlichen, seelischen und geistigen Potentiale der verschiedenen Menschen gelten an der Waldorfschule grundsätzlich als gleichwertig. Auf eine Einteilung von Lerngruppen nach Leistung wird verzichtet. Ein „Sitzenbleiben“ gibt es nicht. Individuelle Förderung wird vorrangig mittels Binnendifferenzierung angestrebt, eine äußere Differenzierung in verschiedene Leistungsklassen findet frühestens in der Oberstufe statt. Zensuren werden nicht vergeben, stattdessen wird in Gutachtenzeugnissen der individuelle Leistungsstand und Leistungsfortschritt schriftlich dargestellt.

Die besondere Rolle des Klassenlehrers

Wie an Waldorfschulen üblich führt auch an unserer Schule ein Klassenlehrer seine Klasse im Regelfall vom ersten bis zum achten Schuljahr. Dadurch entsteht eine vertraute Lernatmosphäre und es wird ein Lernen in stabilen Beziehungen gewährleistet. Der Klassenlehrer erteilt täglich die ersten beiden Schulstunden und nach Möglichkeit auch weitere Fachstunden in seiner Klasse.

Lernen im Epochenunterricht

Eine pädagogische Besonderheit der Waldorfschule ist, dass sich der Unterricht in Haupt- und Fachunterricht gliedert. Der Hauptunterricht findet in der Regel von der ersten bis zur achten Klasse täglich in den ersten beiden Schulstunden statt. Das zentrale Unterrichtselement im Hauptunterricht sind die Epochen. Der Klassenlehrer behandelt dabei ein Stoffgebiet kontinuierlich über zwei bis vier Wochen hinweg. Rudolf Steiner hat dieses System der „Ökonomie des Unterrichts“ eingeführt, um die Schüler von der gleichzeitigen Belastung mit über zehn Fächern innerhalb einer Woche zu befreien und ihnen ein konzentriertes Eintauchen in ein Fach zu ermöglichen. Die Schüler haben so Gelegenheit, die verschiedenen Phasen sinnvollen Lernens zu durchlaufen: vom Wahrnehmen bis zum Verstehen, vom Üben bis zum Verarbeiten. Jeder kennt den Rat: „Schlaf doch mal drüber!". Dahinter steckt die Erfahrung, dass ein Problem am nächsten Tag ganz anders aussieht oder neue Aspekte zeigt. Diese Lebenserfahrung wird in der Waldorfpädagogik bewusst zur Förderung von Lernvorgängen eingesetzt.

Epochenfächer sind z. B. Deutsch, Mathematik, Geometrie, Formenzeichnen, Tier- und Pflanzenkunde, Geographie, Geschichte, Physik, Chemie, später Kunstgeschichte.

Für den Lehrer bedeutet das eine ganz andere Verbindung mit seinem Stoff, den er für so eine Epoche regelrecht „komponieren“ muss, damit von seinem Unterricht Impulse für die Entwicklung des Kindes ausgehen. Denn die einzelnen Fächer und Stoffgebiete sind von Rudolf Steiner so in den Lehrplan eingebaut, dass sie eine „Entwicklungshilfe“ für den Schüler in einem bestimmten Alter darstellen können. Auch die einzelne Blockstunde baut der Lehrer so auf, dass das Kind ganzheitlich – also in seinem Denken, Fühlen und Wollen – angesprochen wird.

In der Waldorfschule wird für die Epochenfächer auf die herkömmlichen Lehrbücher verzichtet. Die Schüler erhalten den Stoff vom Lehrer dargeboten, der sich natürlich anhand entsprechender Literatur vorbereitet. Er entwickelt dann für die jeweilige Klasse sein eigenes Konzept, stellt den Schülern – je nach Alter – aber auch Material zu eigenständiger Arbeit zur Verfügung. Als Extrakt jeder Epoche fertigt jeder Schüler sein „Epochenheft“ an, in dem die wichtigsten Ergebnisse festgehalten werden. Sie können sehr individuell ausgestaltet sein und stellen für den Schüler sozusagen sein selbstgefertigtes „Lehrbuch“ dar.

Verlässliche Unterrichtszeitzeiten

Der Unterricht beginnt täglich für alle Schüler um 8.15 Uhr und endet nicht vor 12.45 Uhr.  An bestimmten Tagen oder über mehrere Wochen hinweg haben die Klassen 5–12 Unterricht bis 15 Uhr. Unterrichtsausfall vermeiden wir weitgehend.

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